SCHIENENBEHANDLUNG
Knirschen / Pressen / CMD
in Wiesbaden

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und Zähne zu schützen und behandeln

CMD Symptome - Zähneknirschen - Zahnarzt Wiesbaden

EIN ÜBERBLICK ÜBER DIE SCHIENENTHERAPIE

Immer mehr Menschen beißen sich sprichwörtlich durchs Leben.
Wir beobachten dass immer mehr Menschen mit Zahnverschleiß zu uns kommen der eigentlich vom Alter noch gar nicht sein sollte. Es gibt verschiendene Schweregrade, von ganz leichten Spuren die von einer anfänglichen „Knirscherkarriere“ zeugen, bis massive Hartsubstanzverluste die eine Überkronung der Zähne notwendig machen.

Dementsprechend haben wir unterschiedliche Therapiekonzepte, von der einfachen Schiene, („dem Anzug von der Stange“), über individuell auf Ihre Kieferlage angepasste Schiene bis zu einem Therapie-Schienen-Konzept zur Behandlung ausgeprägter CMD (craniomandibuläre Dysfunktion)

AUF EINEN BLICK

  • Die einfach Knirscherschiene, „Der Anzug von der Stange“
  • Die individuelle Schiene, „Maßanfertigung“
  • CMD Diagnostik
  • CMD Therapie
  • Gebissrehabilitation
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Die einfache Knirscherschiene,
„der Anzug von der Stange“

Als einfachste Schiene wenden wir in den meisten Fällen eine sogenannte Äquilibrierungsschiene an. Das Ziel dieser Schiene ist in allen Bereichen der Schiene einen gleichmäßigen Ausbiss zu haben mit einem minimalen angepassten (adjustierten) Oberfläche. Das Ziel ist hier die Entspannung der Kau- und Kauhilfsmuskulatur. Begleitend zu dieser Schiene rezeptieren wir häufig eine Physiotherapie; Manuelle Therapie.

Die Schiene wird bei jeder Routineuntersuchung kontrolliert. Gelegentlich benötigen die Patienten die Schiene nicht mehr, meistens wird die Schiene aber weiter getragen.

Die individuelle Schiene,
„Die Maßanfertigung“

Die individuelle Schiene ist in der Herstellung aufwendiger. Hier wird ein sogenannter Übertragungsbogen angelegt und die Position des Oberkiefer zum Schädel und die Kieferrelation von Ober- zu Unterkiefer ermittelt.

Die Schiene selbst ist ähnlich der Aquilibierungsschiene. In der Regel wird hier noch eine Front- und Eckzahnführung eingebaut und ebenfalls eine gleichmäßige Kontaktpunktgestaltung über die gesamte Schiene eingestellt. Klassischerweise nennt man diese Schiene Michigan-Schiene. Dies ist eine der am meisten untersuchten Schienenarten und für viele Patienten auch die richtige Wahl. Trotzdem wird individuell für jeden Patient anhand der vorhanden Situation die korrekte Schiene durch unsere erfahrenen Ärzte ausgesucht.

CMD – Was sind Craniomandibuläre Dysfunktionen?

Begriffserklärung

Unter dem Begriff craniomandibuläre Dysfunktionen, kurz CMD, werden alle Symptome zusammengefasst, welche die Kaumuskulatur und/oder das Kiefergelenk betreffen. Häufig werden die craniomandibuläre Dysfunktionen auch als Myoarthropathie, „Temporomandibular Disorders“ (TMDs) oder „Craniomandibular Disorders“ (CMD) bezeichnet.

Typische Symptome

Schmerzen im Kiefergelenk oder Beeinträchtigungen beim Kauen sind die typischen Symptome der CMD. Charakteristisch sind vor allem Schmerzen im Bereich der Kaumuskulatur, die vorrangig die Region um die Ohren oder aber den Bereich der Kiefergelenke betreffen. Wenn sich der Unterkiefer, beispielsweise beim Kauen, bewegt, verstärken sich die Schmerzen in der Regel.

Neben Schmerzen vor allem beim Kauen äußert sich die CMD ebenso durch Geräusche wie Knacken in den Kiefergelenken. Neben starken Schmerzen im Kiefer können als Begleiterscheinungen Zahnschmerzen, Ohrenschmerzen ebenso wie Kopf- und Gesichtsschmerzen auftreten. Zu den weiteren Symptomen, welche die craniomandibuläre Dysfunktionen auszeichnen, zählen eine besonders starke Ausprägung der Kaumuskulatur, in der medizinischen Fachsprache als Hypertrophie bezeichnet. Durch das häufige Zähneknirschen kann es zu dem zu starken Abnutzungserscheinungen an den Zähnen kommen. Betroffene Patienten, die am Bruxismus, also dem Zähneknirschen, leiden, berichten häufig., dass obere und untere Zahnreihe nicht mehr richtig aufeinanderpassen.

Bruxismus

Bruxismus ist der Fachausdruck für das Zähneknirschen. Etwa 10 bis 20 Prozent der Bevölkerung leiden an diesem Symptom, das in den meisten Fällen durch zu viel Stress entsteht. Vor allem emotionaler Stress und eine dauerhafte psychische Anspannung gelten als Hauptauslöser für den Bruxismus. Im Normalfall sind die Zähne der Ober- und Unterkiefer jeweils nur für den Bruchteil einer Sekunde aufeinander. Das ist der Fall, wenn wir schlucken oder Nahrung kauen. Im Idealfall sind die beiden Zahnreihen also am Tag maximal 15 Minuten miteinander im Kontakt. Nicht so beim Bruxismus: Die Kiefermuskulatur dieser Patienten kann sich nicht richtig entspannen, da die Zähne beider Zahnreihen deutlich häufiger in Kontakt sind. Das bedeutet gleichzeitig eine Überbelastung sowohl der Zähne als auch des Zahnhalteapparates. Ebenso kann es passieren, dass sich der Zahnschmelz schnell abnutzt oder die Zahnsubstanz verletzt wird. Dies wiederum bewirkt, dass die Zähne überempfindlich werden.

Wie aber merkt man, dass man am Bruxismus leidet? Wenn sich der Kiefer am Morgen steif anfühlt und man nicht in der Lage ist, den Mund weit zu öffnen, kann das ein erstes Anzeichen für das Zähneknirschen sein. Die meisten Patienten erfahren von ihrem Lebens- oder Ehepartner von den nächtlichen Zahngeräuschen, denn diese sind deutlich wahrnehmbar. Im fortgeschrittenen Stadium erfolgt das Zähneknirschen nicht nur in der Nacht, sondern auch tagsüber. Obwohl Stress als die Hauptursache Nummer Eins bekannt ist, gibt es noch weitere Risikofaktoren für den Bruxismus. Dazu zählen zum Beispiel der übermässige Genuss von Alkohol oder Nikotin, einige Medikamente sowie Störungen der Atmung im Schlaf. Auch diese Ursachen sind dementsprechend bei der Wahl der geeigneten Therapie zu berücksichtigen.

Ursachen

Möchte man die Ursachen von CMD verstehen, muss man zunächst einmal wissen, wie unser Kausystem funktioniert. Das Kauorgan wird als Craniomandibuläres System bezeichnet und ermöglicht uns diverse Kieferbewegungen. Neben dem Öffnen des Mundes zählen dazu auch das seitliche und die nach vorne Bewegung des Unterkiefers. Um das zu ermöglichen, besteht das Kauorgan aus fünf Muskelpaaren sowie diversen Bändern und Gelenken im rechten und linken Kiefergelenk. Ist dieses komplexe System gestört, kann es zu Schmerzen in der Kaumuskulatur und/oder im Kiefergelenk kommen. Auch ist die Bewegung des Unterkiefers meist deutlich eingeschränkt und man hat Probleme damit, den Mund komplett zu öffnen. Unangenehme Geräusche im Kiefergelenk wie ein Knacken sind ebenfalls keine Seltenheit. Ursache für diese Symptome sind eine Fehlbelastung von Kaumuskulatur und/oder den Kiefergelenken. Häufigste Ursache ist der Bruxismus, also das Knirschen mit den Zähnen. Die Kaumuskulatur und das Kiefergelenk können aber auch aus anderen Gründen überbelastet werden. Unschöne Angewohnheiten wie das Kauen an den Fingernägeln oder sehr häufiges Kaugummikauen können ebenso zu einer mit Schmerzen verbundenen Überbelastung führen. Gleiches gilt für Zahnfehlstellungen aller Art oder sogenannte Okklusionsstörungen.

Was viele nicht vermuten: Auch Fehlhaltungen des Kopfes können entsprechende Beschwerden auslösen. Der Grund: Das Kiefergelenk ist eng mit dem gesamten Halte- und Stützapparat verbunden. Bei Fehlhaltungen des Kopfes, doch auch schon bereits beim Schlafen auf dem Bauch mit zur Seite gedrehtem Kopf kann es dementsprechend zu Problemen mit dem Kiefergelenk kommen. Achten sollte man ebenso auf seine Kopfhaltung bei der Computerarbeit. Während der Bildschirmarbeit nehmen viele unbewusst eine falsche Körperhaltung ein. Eine gut angepasste Brille zu tragen, welche die Bildschirmarbeit wesentlich erleichtern kann, ist daher wichtig. Weitere Ursachen, die allerdings eher seltener sind, sind diverse Traumata wie Schläge, ein Schleudertrauma oder auch das permanente Offenhalten des Mundes während einer Intubationsnarkose.

Zähneknirschen - Knirscherschiene Wiesbaden

Symptome

Schmerzen beim Kauen

Werden die Kaumuskeln durch Bewegungen wie sie beim Knirschen oder Pressen entstehen oder durch andere unnatürliche Bewegungen überlastet, reagieren sie mit Schmerzen. Diese äußern sich meist zuerst beim Kauen, während sie sich beim geschlossenem Mund wieder erholen können. Umso heftiger werden die Schmerzen beim Kauen empfunden. Diese können sowohl den Bereich der Wangen als auch der Schläfen oder den Mundinnenraum betreffen.

Kopfschmerzen

Überlastete Kaumuskeln sind häufig eine Ursache für Kopfschmerzen. Ist der Schläfenmuskel, der sogenannte M. temporalis verspannt, kommt es zu Schmerzen im gesamten Schläfenbereich. Ist dagegen der Hauptkaumuskel, der M. masseter, verspannt, schmerzen die Wangen und der Bereich direkt unter dem Jochbein. Natürlich kann es zu Schmerzen im gesamten Kopfbereich kommen. Wer also an häufigen und nicht erklärbaren Kopfschmerzen leidet, sollte sich nicht nur von einem Neurologen, sondern auch auf die Diagnose CMD hin untersuchen lassen.

Der Mund lässt sich nicht richtig öffnen

Wenn sich der Mund aufgrund einer CMD nicht mehr richtig öffnen lässt, sind dafür die Kaumuskulatur und/oder das Kiefergelenk verantwortlich. Ein Beispiel: Im Rahmen einer ausgedehnten Operation beim Zahnarzt muss der Mund für einen längeren Zeitraum geöffnet bleiben. Vielen Patienten ist es auch Stunden danach noch nicht möglich, den Mund komplett zu öffnen. Auch wenn das Kiefergelenk schmerzt, reagiert es mit einer Anspannung, um weiteren Schmerzen vorzubeugen. Der Mediziner spricht dann von der sogenannten Muskelschienung. Diese kann im weiteren Verlauf dazu führen, dass die Muskulatur sich verhärtet und der Mund sich in Folge nicht mehr komplett öffnen lässt.

Für eine ungestörte Bewegung im Kiefergelenk sorgt die sogenannte Knorpelscheibe, der Diskus. In ihm befindet sich eine Gelenkflüssigkeit. Kommt dieser Diskus in eine falsche Position, kann der Mund ebenfalls nicht mehr richtig geöffnet werden. Das typische Gelenkknacken wird ebenfalls vom Diskus ausgelöst. Wenn dieser wieder auf den Gelenkkopf springt, kommt es zum Gelenkknacken. Wenn dieser beim Öffnen des Mundes allerdings nicht wieder auf den Gelenkkopf springt, entsteht eine unangenehme Blockierung. In sehr seltenen Fällen sind Tumore der Auslöser für eine Einschränkung der Unterkieferbeweglichkeit. Diese sollten daher ebenso ausgeschlossen werden.

Der Mund geht nicht mehr zu

Es kann durchaus passieren, dass sich der Unterkiefer ausrenkt, wenn der Mund zu weit geöffnet wird. Das kann eine oder beide Seiten betreffen. Dann können Patienten unter Umständen ihren Mund nicht wieder schließen. Betroffene Patienten haben meist eine besonders dehnbare Gelenkkapsel, die durch eine Bindegewebsschwäche oder Überlastung ausgelöst wird. Dann bewegt sich der Kiefergelenkkopf aus der Gelenkgrube heraus und findet nicht wieder in die Gelenkgrube zurück. Der Zahnarzt kann dann das Gelenk allerdings wieder einrenken. Auch sollte man sich Übungen erklären lassen, wie man dieses Symptom in Zukunft vermeiden kann.

Warum ist mein Kiefer morgens steif?

Der nächtliche Bruxismus ist ein Symptom, das viele CMD-Patienten betrifft. Sie knirschen oder pressen in der Nacht mit den Zähnen. Dieses ist deutlich hörbar, so dass die Patienten meist durch ihren Ehepartner darauf hingewiesen werden. Sowohl beim Pressen als auch beim Knirschen kommt es zu einer starken Aktivität der Muskeln im Kiefergelenk; die Muskeln werden also überdurchschnittlich beansprucht. Patienten bemerken das am Morgen bereits beim Zähneputzen. Der Mund lässt sich nur schwer öffnen und der Kiefer ist steif. Ursache sind die ermüdeten Muskeln, die während der Nacht Höchstarbeit leisten mussten.

Das Kiefergelenk knackt

Knackt es im Kiefergelenk, kommen dafür unterschiedliche Ursachen in Frage. Ein Auslöser ist der Diskus, der vom Gelenkkopf herunterrutscht. Dadurch blockiert das Kiefergelenk und der Mund kann nicht geöffnet werden. Springt der Diskus wieder auf den Gelenkkopf auf, erzeugt das ein typisches Knackgeräusch. Befinden sich Unebenheiten in der Gelenkgrube oder auf dem Gelenkkopf, kann das ebenso Knackgeräusche verursachen. Was genau der Auslöser ist, kann mit Hilfe der Manuellen Strukturanalyse ermittelt werden. Werden die Kiefergelenkgeräusche nicht von Schmerzen begleitet, ist eine Behandlung in der Regel nicht erforderlich.

Meine Kiefergelenke knirschen unschön

Knirsch- und Reibegeräusche entstehen meist dann, wenn Knochen auf Knochen trifft. es wie „Sand im Getriebe“. Funktionieren die Knorpelschichten, Kiefergelenkkopf und -grube nicht mehr richtig und ist nicht mehr ausreichend Gelenkflüssigkeit vorhanden, ist dieses Symptom häufig. Man spricht dann von Arthrose, welche auch die Kiefergelenke betreffen kann. Bei einer Überlastung der Kiefergelenke im Rahmen der craniomandibulären Dysfunktion ist das häufig zu beobachten. Ebenso können die Kiefergelenke von einer anderen Erkrankung wie der rheumatoiden Arthritis betroffen sein.

Geräusche in den Ohren

Unangenehme Ohrgeräusche, wie sie auch beim Tinnitus auftreten, betreffen ebenfalls viele CMD-Patienten. Wie genau hier die physiologischen Zusammenhänge sind, ist wissenschaftlich noch nicht eindeutig geklärt. Häufig können durch eine CMD-Behandlung auch die Ohrgeräusche minimiert werden.

Was, wenn die Schmerzen nicht vom Ohr kommen?

Bei allen Abnormalitäten im Kiefergelenk sind meist auch die Nerven betroffen. Die Folge sind Schmerzen, die häufig bis in den Gehörgang ausstrahlen. Die logische Folge: Betroffene Patienten suchen zunächst Hilfe bei einem HNO-Arzt, Kann dieser keine organische Ursache finden, sollte man einen Spezialisten für CMD-Erkrankungen zu Rate ziehen.

CMD Symptome - Zähneknirschen

Habe ich CMD?

Nachfolgend die häufigsten Symptome, die durch CMD entstehen können:

Vermuten Sie an der Craniomandibulären Dysfunktion zu leiden?

Haben Sie die Vermutung, dass Sie an einer craniomandibulären Dysfunktion leiden, sollten Sie sich folgende Fragen stellen:

• Habe ich Schmerzen beim Kauen oder Öffnen des Mundes?
• Betreffen die Schmerzen die Schläfen, das Gesicht, die Kiefergelenke oder den kompletten Kiefer?
• Ist Ihr Kiefer häufig so blockiert, dass Sie den Mund kaum öffnen können?

Können Sie auch nur eine dieser Fragen eindeutig mit Ja beantworten, sollten Sie einen CMD-Spezialisten aufsuchen und sich untersuchen lassen.

Diagnostik

Das Kausystem ist ein komplexes System. Daher sollte ein speziell ausgebildeter Zahnarzt dessen Untersuchung übernehmen. Die erste allgemeine Untersuchung, die ohne großartige technische Instrumente erfolgen kann, ist die klinische Funktionsanalyse. Unerlässlich für eine eindeutige Diagnose ist die Anamnese, sprich die Auswertung von Vorerkrankungen und deren Behandlungen. Während der klinischen Funktionsanalyse kommt es zu diversen Einzeluntersuchungen. Sie alle dienen dem Zweck, die Ursachen für die Fehlfunktion herauszufinden. Auch werden das Ausmass der Schmerzen und der Störung im Allgemeinen erfasst. Dazu werden Fehlstellungen der Kiefer und Zähne analysiert.

Man kann es sich wie bei Erkrankungen von Muskeln oder Skelett im Rücken oder Nacken vorstellen. Liegen hier Verspannungen vor, kommt es zu Schmerzen. Gleiches gilt für die Kaumuskulatur. Während der klinischen Funktionsanalyse werden daher Muskeln, Sehnen und Bänder abgetastet und so als Schmerzherde ermittelt. Im weiteren Verlauf der Untersuchung wird der Bewegungsumfang des Unterkiefers in verschiedenen Stellungen gemessen und alle Bewegungseinschränkungen dokumentiert. Dabei wird besonders auf die Funktion der Kiefergelenke geachtet. Ebenso kann der Arzt unnatürliche Geräusche feststellen. Zu guter Letzt wird geschaut, wie sich die Zähne von Ober- und Unterkiefer zueinander verhalten. Alle diese Untersuchungen dienen dazu, eine eindeutige Diagnose zu stellen.

Wurde eine craniomandibulären Dysfunktion (CMD) eindeutig diagnostiziert, folgen weitere Zusatzuntersuchungen, um diese zu bestätigen. Eine solche Untersuchung ist die manuelle Strukturanalyse. Sie kann Überlastungen von Muskeln ebenso wie Veränderungen der Gelenkstrukturen erkennen. Zusätzliche Untersuchungen können sinnvoll sein, wenn Ursachen wie Stress oder Angst angenommen werden.

Eventuelle Zahnfehlstellungen oder Störungen im Bereich der Zahnkontakte werden dagegen mittels instrumenteller Funktionsanalyse ermittelt. Diese Untersuchung nutzt präzise Zahnmodelle, den Übertragungsbogens (Gesichtsbogen) und zahlreiche weitere spezielle Methoden zur Diagnostik. Ein wichtiger Bestandteil der Untersuchung ist die sogenannte Okklusionsanalyse, sprich eine Analyse der Zahnkontakte in unterschiedlichen Kieferpositionen. Die Ergebnisse dieser Untersuchung bestimmen maßgeblich, welche zahnärztliche Therapie letztendlich angewandt wird.

Bei einigen Patienten kommen zusätzlich bildgebende Verfahren wie die Panoramaschichtaufnahme, die Computertomographie, die digitale Volumentomographie, die Arthroskopie oder auch die Magnetresonanztomographie zum Einsatz. Sie dienen der Bestätigung der bisherigen Diagnose. Die meisten Ärzte entscheiden sich für die Magnetresonanztomographie, denn bei dieser Untersuchung ist die Strahlenbelastung vergleichsweise gering. Dennoch gelingt es, sowohl das Weichgewebe als auch die Knochen im Kiefergelenk gut darzustellen. Die Kosten für eine solche Funktionsdiagnostik werden allerdings von den gesetzlichen Krankenkassen nicht übernommen und müssen vom Patienten selbst getragen werden.

Bruxismus

Bruxismus ist der Fachausdruck für das Zähneknirschen. Etwa 10 bis 20 Prozent der Bevölkerung leiden an diesem Symptom, das in den meisten Fällen durch zu viel Stress entsteht. Vor allem emotionaler Stress und eine dauerhafte psychische Anspannung gelten als Hauptauslöser für den Bruxismus. Im Normalfall sind die Zähne der Ober- und Unterkiefer jeweils nur für den Bruchteil einer Sekunde aufeinander. Das ist der Fall, wenn wir schlucken oder Nahrung kauen. Im Idealfall sind die beiden Zahnreihen also am Tag maximal 15 Minuten miteinander im Kontakt. Nicht so beim Bruxismus: Die Kiefermuskulatur dieser Patienten kann sich nicht richtig entspannen, da die Zähne beider Zahnreihen deutlich häufiger in Kontakt sind. Das bedeutet gleichzeitig eine Überbelastung sowohl der Zähne als auch des Zahnhalteapparates. Ebenso kann es passieren, dass sich der Zahnschmelz schnell abnutzt oder die Zahnsubstanz verletzt wird. Dies wiederum bewirkt, dass die Zähne überempfindlich werden.

Wie aber merkt man, dass man am Bruxismus leidet? Wenn sich der Kiefer am Morgen steif anfühlt und man nicht in der Lage ist, den Mund weit zu öffnen, kann das ein erstes Anzeichen für das Zähneknirschen sein. Die meisten Patienten erfahren von ihrem Lebens- oder Ehepartner von den nächtlichen Zahngeräuschen, denn diese sind deutlich wahrnehmbar. Im fortgeschrittenen Stadium erfolgt das Zähneknirschen nicht nur in der Nacht, sondern auch tagsüber. Obwohl Stress als die Hauptursache Nummer Eins bekannt ist, gibt es noch weitere Risikofaktoren für den Bruxismus. Dazu zählen zum Beispiel der übermässige Genuss von Alkohol oder Nikotin, einige Medikamente sowie Störungen der Atmung im Schlaf. Auch diese Ursachen sind dementsprechend bei der Wahl der geeigneten Therapie zu berücksichtigen.

Ursachen

Möchte man die Ursachen von CMD verstehen, muss man zunächst einmal wissen, wie unser Kausystem funktioniert. Das Kauorgan wird als Craniomandibuläres System bezeichnet und ermöglicht uns diverse Kieferbewegungen. Neben dem Öffnen des Mundes zählen dazu auch das seitliche und die nach vorne Bewegung des Unterkiefers. Um das zu ermöglichen, besteht das Kauorgan aus fünf Muskelpaaren sowie diversen Bändern und Gelenken im rechten und linken Kiefergelenk. Ist dieses komplexe System gestört, kann es zu Schmerzen in der Kaumuskulatur und/oder im Kiefergelenk kommen. Auch ist die Bewegung des Unterkiefers meist deutlich eingeschränkt und man hat Probleme damit, den Mund komplett zu öffnen. Unangenehme Geräusche im Kiefergelenk wie ein Knacken sind ebenfalls keine Seltenheit. Ursache für diese Symptome sind eine Fehlbelastung von Kaumuskulatur und/oder den Kiefergelenken. Häufigste Ursache ist der Bruxismus, also das Knirschen mit den Zähnen. Die Kaumuskulatur und das Kiefergelenk können aber auch aus anderen Gründen überbelastet werden. Unschöne Angewohnheiten wie das Kauen an den Fingernägeln oder sehr häufiges Kaugummikauen können ebenso zu einer mit Schmerzen verbundenen Überbelastung führen. Gleiches gilt für Zahnfehlstellungen aller Art oder sogenannte Okklusionsstörungen.

Was viele nicht vermuten:
Auch Fehlhaltungen des Kopfes können entsprechende Beschwerden auslösen. Der Grund: Das Kiefergelenk ist eng mit dem gesamten Halte- und Stützapparat verbunden. Bei Fehlhaltungen des Kopfes, doch auch schon bereits beim Schlafen auf dem Bauch mit zur Seite gedrehtem Kopf kann es dementsprechend zu Problemen mit dem Kiefergelenk kommen. Achten sollte man ebenso auf seine Kopfhaltung bei der Computerarbeit. Während der Bildschirmarbeit nehmen viele unbewusst eine falsche Körperhaltung ein. Eine gut angepasste Brille zu tragen, welche die Bildschirmarbeit wesentlich erleichtern kann, ist daher wichtig. Weitere Ursachen, die allerdings eher seltener sind, sind diverse Traumata wie Schläge, ein Schleudertrauma oder auch das permanente Offenhalten des Mundes während einer Intubationsnarkose.

CMD Symptome - Zähneknirschen

BEHANDLUNGEN

Zahnärztliche Aufklärung

Am Anfang eines jeden Behandlungskonzeptes steht die umfangreiche Aufklärung des Patienten. Sie kann die erste Verunsicherung nehmen, denn immerhin ist CMD keine bösartige Erkrankung. Der Patient sollte also zunächst genau über die Ursachen der Schmerzen aufgeklärt werden. Auch sollten ihm die Behandlungsmöglichkeiten aufgezeigt werden, denn CMD lässt sich in der Regel gut therapieren. Natürlich sollte der Patient sich zuvor gründlich untersuchen lassen, denn eine eindeutige Diagnose ist Grundvoraussetzung für die richtige Behandlung.

Schienentherapie

Die Okklusionsschienen sind bei den meisten Patienten die erste Wahl für die Behandlung von CMD. Der Grund: Sie können die Zähne zuverlässig vor einer weiteren Abnutzung schützen. Ebenso können sie das Pressen und Knirschen wirkungsvoll verhindern und helfen so gezielt, Verspannungen in der Kaumuskulatur zu beseitigen. Allerdings sind solche Okklusionsschienen ohne adjustierte Kaufläche nur für eine kurzfristige Behandlungsdauer ausgelegt. Besser sind die Okklusionsschienen mit adjustierter Kauflächengestaltung; diese sind aber aufwändiger in der Herstellung und daher teurer. Zur Herstellung werden Lage und Bewegungen des Unterkiefers sowie der Kiefergelenke mit speziellen Registraten oder anderen elektronischen Registriermethoden bestimmt. Okklusionsschienen lindern nachweislich Verspannungen in der Kaumuskulatur und können sogar eine Linderung oder gar komplette Ausschaltung der Knirschgeräusche bewirken. Ebenso kann die Schiene die Belastung der Kiefergelenke insgesamt deutlich minimieren.

Solche Okklusionsschienen werden meist in der Nacht getragen. Es gibt aber auch Patienten, denen das Tragen tagsüber empfohlen wird. Damit die Schiene optimal wirkt, muss sie sorgfältig eingeschliffen, sprich adjustiert werden. Auch eine regelmäßige Kontrolle und gegebenenfalls Anpassung sind sinnvoll. Dabei werden sowohl die korrekte Kieferposition als auch der Heilungsverlauf vom Zahnarzt kontrolliert.

Medikamentöse Behandlung

Die Gabe von Medikamenten dient in erster Linie dazu, Schmerzen zu lindern. Vor allem bei akuten Schmerzen bieten sie schnelle Linderung und können so die funktionstherapeutische Behandlung sinnvoll unterstützen. Dennoch gilt es zunächst, die Ursache für die Schmerzen herauszufinden. Keinesfalls sollten Schmerzpatienten von sich aus Medikamente einnehmen, sondern deren Auswahl immer ihrem behandelnden Arzt überlassen. Immerhin haben Medikamente Nebenwirkungen, die man nicht unterschätzen sollte.

Physiotherapie

Bei einer craniomandibulären Dysfunktionen können physiotherapeutische Maßnahmen sehr hilfreich sein. So können Erkrankungen der Kaumuskulatur und auch der Kiefergelenke, die Schmerzen verursachen, wirkungsvoll behandelt werden. Aufgabe der Physiotherapeuten ist es ebenso, den Patienten spezielle Übungen nahezulegen. Eine weitere Behandlungsmöglichkeit im Rahmen der Physiotherapie sind Kälte- und Wärmeanwendungen.

Um einen bestmöglichen Behandlungserfolg zu erzielen, stimmen sie Zahnarzt und Physiotherapeut am besten über die Behandlungsmethode ab. Am besten vertraut man einem Physiotherapeuten, der sich auf die Behandlung von CMD spezialisiert hat. Diese Mediziner wenden häufig auch Techniken aus der Manualtherapie an.

Vom Zahnarzt kann man als Patient mit CMD ein Rezept für die Physiotherapie erhalten. Das kann je nach Bundesland eine Heilverordnung oder ein Rezept sein. Auf diesem sind sowohl Art und Anzahl der Behandlungen als auch die Diagnose vermerkt.

Definitive irreversible Therapie

Sogenannte irreversible Therapien kommen nur in wenigen Fällen zum Einsatz kommen. Zu den irreversiblen invasiven Behandlungsformen gehören zum Beispiel der Zahnersatz sowie diverse chirurgische Eingriffe am Patienten. Voraussetzung ist in der Regel, das die Dysfunktion mittels reversiblen Behandlungen erfolgreich war und nun eine Weiterbehandlung erforderlich macht. Irreversible Therapien kommen zum Beispiel zum Einsatz, um den Verlust von Zahnsubstanzen oder eine veränderte Kieferposition auszugleichen.

Behandlung von Bruxismus

Okklusionsschienen dienen der Entlastung einzelner Zähne ebenso wie der Vorbeugung von Substanzschäden an den Zähnen. Die meisten Zahnärzte empfehlen die sogenannten „harten“ Schienen, denn sie können das Ausmaß des Bruxismus um bis zu 50 Prozent senken. Solche Schienen helfen aber nicht nur allein. Auch die sogenannte kognitive Verhaltenstherapie, Selbstbeobachtung, Biofeedback und Übungen zur Entspannung sollten in den Behandlungsplan aufgenommen werden. Kommt es zum Zahnersatz, muss darauf geachtet werden, dass beim Zähneknirschen keine allzu großen Kräfte wirken können. Aufgrund dieser Frakturgefahr müssen die für den Zahnersatz verwendeten Keramiken speziell auf jeden Patienten abgestimmt werden.

Was kann ich selbst tun?
Schildern Sie zunächst Ihrem behandelnden Arzt genau, welche Beschwerden Sie haben. Hier sind die Fragen aus dem Abschnitt „Woran erkenne ich selbst, dass ich CMD habe?“ hilfreich.

Selbstbeobachtung

Es mag Ihnen komisch vorkommen, aber es ist äußerst hilfreich, seine eigenen Essens- und Kaugewohnheiten zu beobachten. Richtig ist es, wenn sich die Zähne nur beim Kauen und Schlucken berühren. Experten gehen davon aus, dass das maximal 15 Minuten am Tag sind. Ein kleiner Trick hilft Ihnen dabei: Nehmen Sie sich ein auffälliges Stück Papier und kleben es zum Beispiel an Ihren Computer. Sobald Ihr Blick auf dieses Motiv fällt, kontrollieren Sie, ob Ihre Kiefermuskulatur locker ist oder Sie die Zähne fest aufeinanderbeißen. Ist das der Fall, zwingen Sie sich, Ihren Mund mindestens zehn Sekunden lang so weit es geht zu öffnen. Schließen Sie Ihren Mund dann möglichst entspannt wieder und achten Sie unbedingt darauf, dass sich Ihre Zähne nicht berühren. Richtig ist es, wenn Ihre Lippen geschlossen sind und die Zähne sich dennoch nicht berühren.

Stressbewältigung

Wie Sie bereits erfahren haben, ist Stress ein häufiger Auslöser für CMD. Versuchen Sie daher, möglichst oft nach einem Ausgleich zu suchen. Autogenes Training oder progressive Muskelrelaxation haben sich in der Praxis ebenso bewährt wie diverse andere Entspannungstechniken. Sie sorgen dafür, dass der Stress von Ihnen abfällt. Solche Entspannungskurse werden häufig sogar von den Krankenkassen angeboten. Fragen Sie am besten bei Ihrem Hausarzt nach, wo es solch einen Kurs in Ihrer Nähe gibt. Auch alle anderen Sportarten sind natürlich gut, um Stress abzubauen. Alle Ausdauerarten sind dabei besonders empfehlenswert. Doch schon ein kleiner Spaziergang kann wahre Wunder bewirken. Wichtig ist, dass Sie insgesamt mehr Bewegung in Ihren Alltag integrieren.

Schonen Sie Ihre Kiefermuskeln

Unsere Kiefermuskeln sind äußerst leistungsfähig. Dennoch freuen sie sich dann und wann über eine Pause. Verzichten Sie also bewusst für einige Zeit auf harte Nahrung wie Nüsse. Auch zähe Steaks sind echte Schwerstarbeit für die Kiefermuskeln. Mit mittelweicher Kost hingegen tun Sie den Muskeln etwas Gutes. Wenn Ihre Kiefergelenke bereits schmerzen, verzichten Sie am besten auch auf das Kauen von Kaugummi. Bei akuten Schmerzen öffnen Sie Ihren Mund zudem nicht allzu weit und meiden Sie langes Sprechen.

Wärme

Ist die Muskulatur im Kiefer verkrampft, kann Wärme sie nachweislich lockern. Verwenden Sie am besten eine Rotlichtlampe, die gleichzeitig die Schmerzen lindern kann.

Kälte

Kälte in Form von Kühlpacks hat sich bei akuten Gelenkschmerzen bestens bewährt.

Massage

Eine Selbstmassage der schmerzenden Regionen empfehlen wir besonders nach der Wärmeanwendung.

CMD - Zähneknirschen Beautiful smile

Wenn die Schmerzen nicht verschwinden

Die craniomandibuläre Dysfunktionen haben im Allgemeinen gute Heilungschancen und die Prognose steht gut. Meist sind die Symptome nur vorübergehend und verschwinden häufig sogar ohne Therapie. Daher geben Ärzte auch den konservativen, nicht invasiven Behandlungsmöglichkeiten den Vorrang. Das erste Ziel dabei ist die Linderung der Beschwerden. Wenn die Schmerzen trotz Therapie nach einigen Wochen nicht verschwunden sind, muss eine erneute Untersuchung und Abklärung erfolgen. Es gibt einige Erkrankungen, die ganz ähnliche Symptome zeigen wie CMD. Diese Krankheiten müssen also zunächst ausgeschlossen werden.

Dazu zählen zum Beispiel:

• Neuropathien
• Mittelgesichtsmigräne
• Phantombiss
• okklusale Dysästhesie

Sie müssen allerdings komplett anders behandelt werden. Handelt es sich um Funktionseinschränkungen, ist das erste Ziel die Wiederherstellung dieser gestörten Funktion. Sollten diese Funktionseinschränkungen trotz umfassender Behandlung nach Wochen nicht besser werden, sind auch hier weitere Untersuchungen notwendig.

Fragen Sie uns gerne. Ihr Zahnarzt Andreas Gawron

Termin vereinbaren: 0611 30 30 08  | oder Online: „Beratung Invisalign“ auswählen und passenden Termin finden, registrieren und fertig

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